Donnerstag, 25. September 2014

The Road Ahead

Schule stresst mich, Sektion Zwei stresst mich, Klausuren stressen mich. Menschen stressen mich. Leben stresst mich.

Allein der Gedanke an das mögliche Versagen, macht mich fertig. Und ich weiß,  ich sollte nicht so denken.
Stets die falschen Verhaltensweisen,  hervorgerufen von falschen Denkweisen.
Man darf nicht Angst haben vor der reinen Möglichkeit, dass man versagen könnte, dass man den Anforderungen nicht gerecht werden könnte. 
Ich weiß es, doch warum ist es so schwer davon l o s z u l a s s e n, einen Schlussstrich zu setzen und nach vorne zu sehen?
Fehlt es mir etwa an W i l l e n s k r a f t? Die Kraft mich zu ändern?
Ist der reine Wille an sich nicht das was zählt?  Das was allein zählt? Steht der reine Wille nicht über jeder Tat? Über jeden Gedanken? 

Ich schlafe wieder sehr schlecht. Zu sehr drehen meine Gedanken um die Dinge, die ich noch machen muss; die Dinge, die ich gerne machen möchte und die Dinge, die passieren könnten, wenn ich nicht Aus meinem Loch heraus komme.
Jeder Tag ist ein neuer Kampf mit sich selbst. Und ich weiß, man darf den Mut nicht verlieren. Und ich weiß, man darf sich nicht isolieren. Und ich weiß, dass jeder Morgen, möge er noch so trüb und vernebelt sein, einen neuen Anfang darstellt. Denn auch der dichteste Nebelschwaden wird einmal von den Sonnenstrahlen durchbrochen werden. Und ist der Nebel einmal verschwunden, so wird die Sicht auf den Weg vor einem auch wieder klar.

Nur wer stehen bleibt, der hat auch verloren.
Und ich habe mich noch nicht aufgegeben.

Freitag, 12. September 2014

Survived - once more - but not alone

Die ersten zwei Wochen der 11 sind überstanden.
Ich bin so froh darüber, dass die Schule wieder angefangen hat. Einmal mehr habe ich gemerkt wie wichtig mir die Menschen um mich herum doch sind. In der Schule, dort sind alle meine Freunde, wahre Freunde, die besten Freunde, die ein Mädchen wie ich sich nur wünschen könnte. Sie geben mir Mut und Kraft nach vorne zu sehen, geben mir Halt und das Gefühl von Geborgenheit. So viel Unterstützung.
Das ist so unglaublich kostbar.
Oftmals fühle ich so einsam, ausgegerenzt und isoliert, dass es weh tut. Mir fällt es alles andere als leicht einen guten, tieferen Draht zu anderen Menschen zu finden. Jemanden nahe zu kommen,  mich jemanden anzuvertrauen...
Umso mehr bedeuten mir meine Freunde.
Und umso mehr fürchte ich mich davor, sie verlieren zu können.
Ich habe so schreckliche Angst vor dem allein sein, dem Verlustes, dem Verstoßen werdens, dass es mich schier verrückt macht.
Denn wem hätte ich dann denn schon noch, wenn ich sie verlieren würde?

Niemanden.

Niemanden.

Ich weiß, ich sollte nicht so denken, mich nicht deshalb fertig machen und den Kopf verlieren. Oft traue ich mich schon nicht, etwas zusagen oder zu tun, dass sie eventuell verärgern könnte.  Schon aus der reinen Möglichkeit heraus.
Es ist nicht gut sich zu sehr an andere Menschen zu klammern, egal wie nahe sie einem stehen. Denn niemand kann sagen, was die Zeit mit sich bringen wird und niemand kann sagen, wie wir uns weiter entwickeln werden.

Montag, 1. September 2014

Neustart

Meteorologischer Herbstanfang.
1. September 2014

1.09 klingt total gut für einen Neuanfang. Denn es ist ein neuer Tag einer neuen Woche eines neuen Monats eines neuen Schuljahres. Es klingt nach einer neuen Chance.

Die Ferien sind vorüber und ich habe es tatsächlich überlebt. Denn diese Sommerferien waren anders als die vorherigen. Ich war viel unterwegs, habe viel erlebt, so viel, dass die Zeit nicht ausreicht, alles hier jetzt zu erzählen. Ich habe jetzt einen Aushilfsjob, ich bin 17 Jahre alt geworden und bin ab heute 11 Klässlerin. Das ist mir erst heute So richtig bewusst geworden als ich den ersten Fuß aufs Schulgelände setzte, so oft habe ich schon einen ersten Schultag erlebt, doch dieser hier war anders als die anderen... . Und in dem Moment als mir klar wurde, wie weit ich doch eigentlich schon gekommen war, wie viel ich doch eigentlich schon erreicht hatte und was eigentlich noch alles wunderbares vor mir lag, ward ich von einen Rausch des... des Stolzes erfüllt und noch nie zuvor bin ich mit eben einer solchen Selbstsicherheit die Stufen zum neuen Klassenzimmer empor gestiegen und noch nie habe ich einem neuen Schuljahr so hoffnungsvoll entgegen geschaut.

Das war ein neuer Anstoß, eben jener Anstoß,  den ich gebraucht habe, um mir wieder meiner Selbst und meiner Ziele bewusst zu werden. Es war eben jener Anstoß,  der mir neue Kraft und Mut gab, meine eigenen Dämonen weiter zu bekämpfen und mich nicht weiter von ihnen quälen zu lassen.

Heute ist der 1.09.2014 und heute fängt mein Leben an.

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Ich war lange weg, doch ich habe die Pause gebraucht. Doch jetzt bin ich wieder da.

Dienstag, 10. Juni 2014

~

Es war seltsam so vor der Schule zu stehen und darauf zu warten, dass das kleine weiße Auto mit dem großen roten Herz der Arbeiterwohlfahrt vorfuhr, um mich abzuholen und in die nächste große Stadt zu fahren. Wir hatten einen Termin, beim Psychotherapeuten.
Oft scheinen die eigenen Ängste und Sorgen banal und unbegründet, aber wer sagt schon, dass ich nicht davor scheuen darf, was mir ungewohnt und beunruhigend ist.
Oftmals kann ich nicht beschreiben was in mir vor sich geht, denn es ist immer alles und doch nichts, so verschieden, aber dennoch alles das Selbe.
Und dann kam sie, nach einer gefühlten Ewigkeit, meine Bezugsperson, J. Ich habe ein gutes Gefühl bei ihr. Wir beide mögen die selbe Musik und haben einen Fabel für Eulen. Das ist doch schonmal etwas. Sie meint, sie hätte mein Instagram gestalkt und sei noch immer von meinen Zeichnungen verblüfft und hofft, dass ich das Zeichnen beibehalte.

Wir erreichten die Praxis mit Mühe 10min zu spät-schon blöd wenn niemamd sich auskennt, aber das war nicht weiter schlimm. Die Praxis befindet sich recht abgelegen im unterem Stockwerk eines Miethauses. Sie war recht klein und überall lagen Spielsachen, eine Kinder und Jugend-Therapeutin eben. Demnächst würde ich hier öfters sein.
Es ist bereits so schon schwer genug laut auszusprechen, was einem bewegt und beschäftig, was einem wiederfahren ist, dich mitnimmt und verletzt. Aber wenn danm auch noch jemand drittes mit drinnen sitzt....
Es war beunruhigend, beklemmend und ja wie war es?
Es war die erste Stunde, die kennenlernstunde, in der sie sich zunächst nur allerhand Notizen machte und mit alle möglichen Fragen stellte. Sie musste sich ein Bild von mir machen.
Am Ende verblieben wir mit einem neuen Termin und ersten "Aufgaben";
1. Ich würde nun jede Woche min. einmal gewogen werden.
2. Ich versuche am Tag wenigstens drei kleine Mahlzeiten zu mir zu nehmen.
3. Ich versuche das Erbrechen weitgehens einzuschränken. 
4. Ich denke darüber nach, was meine wahren Beweggründe der krankhaften Gewichtskontrolle sind.
Nach dem Gespräch war ich mehr als aufgewühlt gewesen. Meine Erzählungen sind auch stets so knapp und karg, doch ich wüsste wirklich weder die Atmosphäre, noch meine Gefühlslage oder den Gesprachsinhalt richtih wiederzugeben. ..

J. machte gleich hinterher noch Bekleidungseinkauf, alias pädagogische Einzelarbeit, alias eine Shopping-Tour mit mir, um mich wieder auf andere Gedanken zu bringen und auch mich als eines ihrer Jugendlichen besser kennen zu lernen. Die Ablenkung glückte. Es gab auch biel zu erzählen. 

Am Abend hieß es dann auch gleich: ab auf die Waage. J. hielt die Zahl zu. Ich sollte es nicht sehen, denn sie befürchtete es könnte mich wieder ins negative motivieren. Ich weiß es nicht.
Ich weiß eigentlich gar nichts.

Montag, 2. Juni 2014

Im Moment

Im Moment...
Es ist so schwer einen klaren Gedanken zu fassen.
Im Moment...
So schwer meine Aufgaben zu erledigen.
Im Moment...
Unmöglich mein Leben zu ordnen.

Ich bin es selbst leid, mich immer wieder entschuldigen zu müssen, für nicht getane Arbeit, vergessenen Hausaufgaben, unbeantworteten Nachrichten.
Manchmal, da fühle ich mich so schwach, dass selbst die Drehung im Bett viel zu mühselig erscheint. Ich fühle mich dann so stark in die Matratze gedrückt, als hätte man mich unter Zentnern von nasser Erde begraben, vorbereitend für den Tod, keine Chance zu atmen.
Und selbst liegen ist nicht ohne. Ich habe blaue Flecke an den Knieaußenseiten. Vom Liegen, auf der Seite. Und es schmerzt, wenn meine Knie aufeinanderliegen, als würden sie sich gegenseitig zerdrücken.
Ich fühle mich, als würde ich mit jedem Tag noch schwerer werden. Die Erdanziehung, nie war sie so belasted stark, zieht mich immer weiter zum Grund, bald ward ich zerdrückt von der eigenen Last.

Dabei ist Gegenteiliges der Fall. Ich habe sogar noch weiter abgenommen. Warum fühle ich mich nur so schwer?
Meine letzte Periode liegt nun 6 Monate zurück.
Wünschte grad ich könnte mich wieder täglich wägen, wie früher, hätte etwas Sicherheit, etwas Ruhe, die Erlaubnis zu essen ohne Erbrechen, doch mein Verstand sagt mir, es wäre fatel.
47.4 zeigte meiner Freundin ihre Waage, als ich mich in ihrem Bad des morgens heimlich wog. War über Nacht bei ihr gewesen. Haben so unglaublich viel gegessen "Lass uns heute einen Fresstag machen, das muss immerhin auch mal sein und ich habe diesen Monat noch einen offen und gerade dir würde es nicht schaden"
Das heißt, mein Magen war des Morgens auch noch so voll gewesen...
47.4
Mein Gewicht heute nicht zu kennen, möcht mir schier den Geist verbrennen. 
Warum fühle ich mich nur so schwer? So unglaublich schwer. Wohl würde ich mich nie als dünn empfinden. Ich bin's auch nicht-vielleicht ja doch.

Meine Mutter hat mich gestern angerufen. Es war das erste Mal nach über einem Monat, dass ich etwas von ihr gehört habe. Das Telefonat war kurz und kalt.
Sie meinte, dass sie die obere Wohnung untervermieten würden, aber mein Zimmer bliebe unangetastet. Sodass, wenn ich einmal über das Wochenende nach Hause käme, ich da schlafen könne. Sie würde sich freuen.

Am Freitag habe ich einem Termin bei einer Psychotherapeutin.

Freitag, 16. Mai 2014

Teil 4: Start of a new beginning

-Osterferien 2014-
Der anfängliche Schock sollte verfliegen, als nach dem ersten überstandenem Wochenende soetwas wie Akzeptanz und Alltag eintrag, doch nicht ohne diesen bitteren Geschmack des Unwissens auf meiner Zunge zurück zulassen. Die geregelten Strukturen waren es, die die Unterscheidung der Tage so schwer machte, doch dennoch zählte ich verbittert die Stunden bis Dienstag. Der Hoffnungsschimmer.

-Dienstag, der 22.04.2014-
Frau S. Und herr K. statteten mir am frühen Nachmittag den ersehnten Besuch ab und das Gespräch gab mir neuen Mut. Frau S. erzählte mir, dass zwei Freundinnen im Jugendamt angerufen und besorgt nach mir gefragt hatten. Sie durften ihnen keine Auskünfte geben, versicherten ihnen jedoch, das es mir gut ginge. Ich jedoch kann kaum beschreiben wie glücklich diese Nachricht mich gemacht hatte. Ich war nicht vergessen. Es waren Ferien, die zwei waren auf Urlaub, doch mein Fehlen war dennoch nicht an ihnen vorbei gegangen und sie hatten nach mir gesucht...
Zweiteres sollte mich noch weiter aufmuntern und das war die Aussicht der baldigen Entlassung aus der Schutzstelle, denn diese müsse frei gehalten werden und ich daher so schnell wie möglich untergebracht. so öffnete mir meine Anwesenheit dort den Platz in der Trainingswohngruppe, den ich ansonsten wohl gar nicht bekommen hätte~ Frau S. erklärte, dass die TWG für Jugendliche sei, die zwar wie ich bereits auf eigenen Beinem stehen konnten, aber -was sie für überaus wichtig empfand- nochimmer die Unterstützung der Gemeinschaft benötigen und dort bekommen. Ich sollte nicht mehr allein sein.
Zwei weitere Wochen würde ich noch ausharren müssen. 
Auch meine Vertrauenslehrerin rief mich am selben Tag noch an, um sich nach mir zu erkundigen. Endlich wieder mit Menschen zu reden, die ich mochte, tat mir unglaublich gut.

Doch das viele Essen hingegen machte mich verrückt. In diesen zwei Wochen war es mit der ES so schlimm wie lange nicht mehr. Zu viel geschah um mich herum, dass sich nicht so einfach händeln ließ, ich nivht händeln konnte. Jedes Gespräch, jede Beobachtung, jeder Gedanke daran wie es wohl weiter geht, belastete mich. Und ich konnte mir nicht helfen, als obendrauf noch die banale doch unglaubliche Angst vor der Gewichtszunahme zu haben. Wie unsinnig es doch eigentlich ist. Hätte ich mich doch eher über die gute Versorgung freuen sollen, hätte meinem Körper endlich etwas gutes tun sollen. Stattdessen habe ich so viel erbrochen wie lang nicht mehr, obwohl ich normale Portionen aß...
Ich hatte es einfach nicht unter Kontrolle. Kein bisschen.
Es war schrecklich.  Es war zu viel.

-Donnerstag, der 24.04.2014-
Als ich das Bad verließ, verstummten die Stimmen und man starrte mich erschrocken an. "Ist etwas?", fragte ich vorsichtig.
"Ach quatsch, der Vollidiot von J. dachte nur, dass du dir gerade den Finger in den Hals steckst, weil du so lange im Bad warst"
"Ja was denn?! Sie ist eben so dünn, dass ist voll krass und ich dachte, ich sei dünn aber im Vergleich bin ich voll fett.Das ist doch abartig"
"Boar J.! Sie kann doch nichts dafür, wenn sie die Krankheit hat!"
"Es war doch auch nicht böse gemeint"
-"Ich habe mich nicht erbrochen..." , warf ich kleinlaut in die Runde ein. Und diesmal war es sogar die Wahrheit gewesen.

-Freitag, der 25.04.2014-
Frau S. hat mich Mittags abgeholt.  Zusammen fuhren wir nach AE, zu mir nach Hause, um noch ein paar persönliche Dinge zu holen, die für mich im Moment ganz wichtig sind. 
Schon der erste Schritt ins Haus fiel mir unglaublich schwer und fast wäre ich umgekehrt und wieder herausgerannt. Die Atmosphäre war so  seltsam, befremdlich, bedrückend. 
Da stand sie vor mir, meine Mutter, nach einer Woche ohne Kontakt.  Auch sie wusste nicht, wo ich war und - hatte mir nichts zu sagen. Ich war verunsichert. 
"Wenn sie wollen können sie gerne die spätere Einrichtung für ihre Tochter besichtigen" - ..."Nein danke"
Noch belastender: in seinem verlassenem Zimmer zu stehen, in dem man seine Kindheit verbracht hatte, das voller Erinnerungen steckte, und unter den Augen von Frau S., meiner Mutter, die durch Frau S. gezwungen war anwesend zu sein und meiner Schwester S., die auch noch dazu kam-immerhin zeigte es, dass es zumindest ihr nicht vollig egal war- ,schnell noch die wichtigsten Dinge einzupacken. In der Tasche landeten meine Zeichensachen, Schulutensilien, Klamotten und Bücher.
Ich verabschiedete mich noch einmal von den geliebten Vögeln.
Welch unglazublich befreiendes Gefühl das Haus wieder zu verlassen und davon zu fahren.
Mein Magen zog sich zusammen. Nicht vor Hunger. 
Vielleicht wollte ich einfach weinen. Aber mit Gefühlen konnte ich noch nie so wirklich. 

Und noch nie hatte ich mich so sehr auf den Schulbeginn gefreut gehabt.

Dienstag, 13. Mai 2014

"Ey... warum kotzt du eigentlich immer?"

Ein Frage, ein Stich, ein Schock.
Es schmerzt. 

"Tut mir leid, ich wollte nichts sagen. Aber er fragte so: Sach' mal ritzt die sich im Bad? Und ich nur so... schlimmer noch"

Noch ein Stich, ein Schock, hab' keine Kontrolle mehr.

"Ey is okay, aber bei Mädchen fällt es eben auf wenn sie so dünn sind"

"Ey sorry, bitte schau nicht so. Ich sag's auch niemanden. Du gehörst doch zur Gruppe"

"Jeder hat hier seine Laster. Wir akzeptieren dich so wie du bist. Nur bitte tu es nicht mehr. Ich mache mir echt sorgen, wril du so dürr bist"

Zu viel, viel zu viel.
Nur kurz warten jetzt, traurig nicken jetzt, schnell lächeln jetzt.
Nur schnell ins Bett jetzt, bloß nicht weinen jetzt.

Sonntag, 11. Mai 2014

Teil 3: Can't cope with it

"Make it stop
Let this end
Eighteen years pushed to the ledge
It's come to this
A wheightless step
On our way down singing"
Rise Against - September Children

-Freitag, der 18.04.2014-
Die erste Nacht in der Schutzstelle war mit Abstand die grauenvollste gewesen. Nicht nur die Tatsache, dass ich von heute auf morgen das Haus in dem in 10 Jahre und damit den Großteil meines Lebens verbracht habe, verlassen und vermutlich für immer hinter mich gelassen hatte, trieb mich nahezu in den Wahnsinn. Nein, die neue unbekannte Umgebung machte es keineswegs leichter.
Die Zwölfjährige, die mit in meinem Zimmer war, konnte nicht ohne Musik schlafen, am liebsten stellte sie ein Lied auf repeat, für meine erste Nacht wählte sie Angst von Lafee. Als ob das nicht schon belastend genug gewesen wäre, erzählte mir die Siebzehnjährige von ihrer Drogenvergangenheit, ihrem Ex-Freund, der sie schlug, ihrer magersüchtigen Mutter, die so dünn sei wie ich und dem Kind, das sie verlor. Natürlich nicht ohne der zwölfjährigen dauerhaft Dinge wie "Halts Maul, deine Mudda is ne verfickte Hure" an den Kopf zu hauen.
Am Tag wurde es nicht besser. Es herrschten klare Strukturen und feste Zeiten für alles. Die Erzieher waren 24h am Tag da und streng -zumindest im ersten Moment, vermutlich weil sie nicht wussten mit wem sie es da mit mir zu tun hatten. Jeder hatte am Tag bestimmte Dienste wie Gelände kehren, wischen etc womit ich keine Probleme hatte. Doch es gab vier Mahlzeiten am besten Tag, während deren man streng beobachtet wurde. Vier Mahlzeiten. Vier.
Die Erzieher schrieben jeden Abend einen Bericht über Auffälligkeiten bei jeden einzelnen. Sie hatten meinen Uberweisungsschein, wussten vom der ES.
"Die letzte Stufe vor der Klapper"
Dann waren da diese zwei kleinen süßen Geschwister, zwei und drei Jahre alt und für ihr Alter geistig schon so weit, aber verhaltensauffällig. Sie würden bald in ein Heim gehen. Und der dreizehnjährige, der mich immerzu anstarrte. Sie alle belasteten mich, in ihrer Art, in dem was sie sagten, was sie machten. Man konnte keine Minute für sich sein, um runterzufahren, nachzudenken. Zogen mich weiter runter. Die konnten nichts dafür, es war nur das was ich empfand. Glaube ich.
Noch nie fühlte ich mich so fehl am Platz, so bedrückt.
Meine Gedanken kreisten unentweg um das was ich so plötzlich zurück ließ . Hatte ich nun wirklich mein Leben weggeworfen, so wie meine Schwetser es mir prophezeit hatte? Oder hätte ich es verloren, wäre ich geblieben?  In meinem Bauch machte sich das laue Gefühl breit einem riesigen Fehler gemacht zu haben. Mein Kopf fantasierte beunruhigende Zukunftsvisionen. Was war mit meinen Träumen, meinen Zielen, die mir all die Zeit Kraft gaben? Sie schienen mit einem Mal so unerreichbar. Ich hatte von heute auf morgen so wenig Gewalt über mein eigenes Leben. Keine Entscheidungskraft. Und tappte völlig im dunkeln darüber wie es weiter gehen würde.
Und niemand wusste wo ich war.
Und niemand wusste was geschehen ist.
Und niemamd wusste was mit mir los war.
Nicht einmal ich selbst.
Und ich sollte, sollte warten.
War allein, ohne hab umd gut, ohne zuhaus, ohne Freunde, mit ungewisser Zukunft. Und hatte Angst einen Fehler gemacht zu haben, so wie meine Schwester es mir vorgehalten hatte.
Aber das alles war zu meiner eigenen Sicherheit. Ich sollte geschützt werden, in dem Moment, vorallem vor mir selbst.
Alle waren schon seit einigen Wochen in der Schutzstelle. Wochen.
Bis Dienstag würde sich bei nichts tun.
Ich sollte warten.

-Sonntag, der 11.05.2014-
Ich habe gerade meine Monatskarte bekommen, damit ich morgen mit dem Bus in die Schule komme. Ich hatte es schon immer genossen mi dem Bus oder dem Zug zu fahren. Ich liebte reisen, ob kurze, mittlere oder lange Distanzen. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto. Reisen war wundervoll und einst ein solch seltenes Ereignis.
Wer hätte gedacht, dass ich einmal zu den Buskindern gehören würde?

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Es gibt noch so vieles zu erzählen, sovielen dass gesagt werden muss, dass aus meinem Kopf raus muss. Jeden Tag kommt etwas neues dazu, aber das vorhergehende ward noch nichz gesagt.  Ich hoffe die Zeitsprünge sind nicht so schlimm, aber ich möchte auch nicht zu viel mit einem Mal schreiben.
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Donnerstag, 8. Mai 2014

Teil 2: Endlich laufen lernen

"Bin ab heute raus
Zeit um zu gehen
So weit es mich trägt
Verbrannte Brücken leiten den Weg
Mach mein eigenes Ding
Keine Last mehr mit zu tragen
Der Trick ist atmen
Dir Antwort einfach nicht zu fragen"
- Casper - Auf und Davon

-2-Donnerstag, der 17.04.2014
Mir ist es nicht möglich in Worte zu fassen, was in diesem Moment in mir vor sich ging. Die Erinnerungen daran sind wage, verschwommen, irgendwie unwirklich. Es war wie ein Kurzschluss, konnte keine Gedanken mehr fassen, Überhitzung des Systems, Totalausfall. Es war zu viel, zu viel in dem Moment, zu viel in kurzer Zeit, zu viel über so lang hinweg.
Ich hatte Angst, so große Angst vor drm was war und was nun passierte. Ich war so fuchtbar verzweifelt, völlig überfordert und all die über die letzten Wochen gesammelten verdrängten Emotionen kamen mit einem Mal alle gemeinsam wieder hervor, sprengten den Käfig in dem ich sie gesperrt hat und übermannten mich mit einer solch zerstörerischen Gewalt, dass es mir jeglichen Halt wegriss.
Mir hatte niemand körperlich Schaden zugefügt. Diese Zeiten waren vorbei, als mein Vater endlich ging und ich befreit war von seinen Saufgelagen. "Was sie tun, ist dir Gewalt anzufügen, eine andere Art von Gewalt", sagte Frau H nachdem ich es geschafft hatte sie mit schwacher zittriger Stimme  anzurufen. Und sie stellte mir eine entscheidende Frage: "Hör auf dein Gefühl... Glaubst du, dass du es noch aushälst?"

Meine Augen brannten und mein Kopf war wie leer geblasen, als Frau H mich dann zur Schutzstelle fuhr. Ich hatte selbst angerufen und um eine in Obhutnahme gebeten, ohne weiter nachzudenken, ich konnte nicht mehr richtig denken.
So schnell wie möglich packte ich ein paar Sachen ein. Frau H holte mich. Sie klopfte an der Tür, meine Mutter öffnete sie. "Ich nehme Aurora jetzt mit" "Hm-okay~",antwortete meine Mutter und schloss die Tür vor uns.
"Das war die richtige Entscheidung", meinte Frau H"Ich hätte dich nimmer da lassen können"

Schutzstelle. Eine unauffällige Baracke. Ein Ort, um Kinder und Jugendliche vor anderen und vor sich selbst zu schützen. Bevor du dir etwas antust.
Das Jugendamt kann wegen der Feiertage erst Dienstag benachrichtigt werden. Bis dahin passiert nichts. Du kannst keinen Ausgang haben, deine Wertgegenstände wie Handy etc müssen wir einziehen und du darfst auch niemanden anrufen. Auch Frau H darf sich frühstens Dienstag melden. Und wieder gehen lassen dürfen wir natürlich auch nicht.
Nutz die Zeit zum kurieren und zum nachdenken, sagte Frau K bei der Aufnahme.

Ich kam in ein Zimmer mit zwei anderen Mädchen, 12 und 17 Jahre alt.
"Willkommen auf der letzten Stufe vor der Klapper", sagte die 12jährige breit grinsend während sie das noch mit alten Bluflecken verschmutzte Handtuch gegen ihre frischen Schnittwunden presste.

Donnerstag Abend. Bis Dienstag passiert nichts.

Dienstag, 6. Mai 2014

Teil 1: Sie klingt wie Glas-

"Sie klingt wie Glas-
Wie bald bricht das!
Ist hohl inwendig.
Hier glänzt sie sehr,
Und hier noch mehr:
Ich bin lebendig!" - Goethe~ Faust (Der Tragödie erster Teil)
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Wie viel kannst du tragen?
Wie viel verkraften?
Wie viel wegstecken?
Wie viel verdrängen?
Und wie viel vergessen?  Bevor du z e r b r i c h s t?

Das sind Fragen, die mich schon so lange begleiten. Wie viel muss man ertragen, bis genug einfach genug ist?
Nun sitze ich hier in meinem Übergangszimmer, in einem fremdem Bett, an einem fremdem Ort mit der alt bekannten Tasse gefüllt mit allzu gekanntem Cappuccino mit wer weiß wie vielen Kalorien, weiß weder wie es weiter geht noch wo ich stand und denke und frage mich, war genug nun endlich genug?

-1- Donnerstag, der 17.04.2014 :
Letzter Schultag vor den lang ersehnten Osterferien. Doch wo war die Freude auf die wohlverdiente Auszeit? 48kg glatt, sagt die Waage, doch noch immer dies flaue Gefühl im Magen. So müde, so erschöpft, so ausgelaucht, ernüchtert.
'Dir scheints nicht gut zu gehen'-meinte Frau P. Besorgt Als sie mich in der Schule sah. 'Wenn du etwas brauchst, dann sag bescheid, ja'
'Alles bestens, mir gehts super', mit dem gefakten Lächeln im Gesicht, eine weitere Lüge gegenüber ihr und vorallem mir selbst. In Wahrheit war ich unbeschreibbar zerissen, aufgewühlt, wusste weder ein noch aus.
Hoffnung gab der angekündigte Besuch von Frau S. -jetzt wird alles besser, halte durch- Doch im Gegenteil.
Sie kam und kam nicht. Derweil musste ich auf meinem Schreibtisch zwei Briefe vorfinden, von meinen Schwestern. Wollte sie gleich wegwerfen, dort konnte nichts gutes drinnen stehen. Am Abend zuvor hatte meine Älteste Schwester mich bereits über Facebook fertig gemacht gehabt und jetzt noch Briefe.
Meiner Mutter ihr Freund hatte früh indes die obige Küche ausgeräumt, mein ganzes Zeug, weg. Nicht mal mehr Tee kannst du dir Kochen, obendrein hatte er mein Essen gefunden, dass ich in der hintersten Ecke des obersten Regals verstaut hatte und - mitgenommen. Und ich weiß nur noch, ich hatte unglaublichen Hunger und Frau S kam und kam nicht. Unten fand ich dann den Kontoauszug. Mein Lohn war gekommen, aufs falsche Konto, warum hatte ich mich auf die Verlängerung eingelassen, wo ich doch wusste das es schief gehen würde - Meine Mutter war nicht bereit mit mir zu reden. 80€ die mir zustehen, so viel hatte ich noch nie im Monat und gerade dann kassiert es meine Mutter ein. Schon gut. war meine Schuld.
Weiter im Gefühlschaos. Weiß nicht wohin mit den über die Woche aufgestauten Emotionen. Hin her, kaum ganz oben und schon wieder tief am Boden. Hab Hunger, will Essen, schleich mich runter und klau mir ihrs, sie nahmen meins, wie ein Tier. Fang an zu Fressen und zu Brechen. Ekel. Scham. Wut und Schmerz. Jetzt besser? Wohl kaum. Zurück zu den Briefen, wollte sie wegwerfen, sollte sie wegwerfen. Doch die Neugier siegte und die schnell niedergeschriebenen Worte auf fleckigem Druckerpapier trieben mir einen Dolch direkt ins Herz und zerrissen es.
~

Der Spätdienst kam gerade herein. Ein freundliches Lächeln, ein 'Gute Nacht' man sieht sich morgen. Zur frühen Stunde, am fremdem Ort mit neuen Gesichtern.
Vielleicht ist man doch angekommen.

Mittwoch, 16. April 2014

Keep on going


I keep on going
'cuz I am still dreaming
still dreaming 
of a better 
future.
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Schon 25 Follower ♥ Vielen lieben Dank an euch, die sich tatsächlich die Zeit nehmen, das alles was ich schreibe zu lesen, eure lieben Kommentare und die Unterstützung <3 Immer wieder wenn man jemanden findet, dem es genauso ergeht wie einem selbst im Moment, fühlt man sich ein ganzes Stück weniger allein~  
Ich habe leider nicht so viel Zeit im Moment, daher werde ich erst am Wochenende auf die offenen Kommentare antworten und eure Blogs lesen :'3
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Wieder zwei Tage vor rüber und wieder hat sich so viel getan.
Ich bin eigentlich relativ glücklich mit dem Ausgang des Gespräches im Jugendamt. Natürlich ist bei weitem noch nicht alles gesagt, aber ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache. So viel Unterstützung ist man gar nicht gewohnt. 
Die Reaktion meiner Mutter war vorhersehbar gewesen und bestätigt im Grunde auch alle meine Theorien über sie. Ein "Es war ja klar" erübrigt sich. Natürlich ist sie sich keiner Schuld bewusst, hat nach Ausreden gesucht, machte ein Dutzend leerer Versprechungen, die sie niemals halten würde.
Aber das verletzt mich nicht, nicht mehr.
Ich sagte, dass ich mich wohl Zuhause fühle, es eigentlich nicht mein Zuhause nennen kann und die ganze Situation und der Umgang mit mir mich ziemlich fertigt macht. 
Auch für Frau S, der Zuständigen vom Jugendamt, die unsere Familie, allerdings eher im Bezug auf meine Schwestern schon länger kennt, war schnell klar, dass ich raus sollte. Und meine Mutter willigte auch sofort ein, ohne wenn und aber, ohne ein "Aurora, es tut mir leid, aber bitte bleib" oder ein "Du bist doch meine Tochter und mir liegt viel an dir", eher wie ein, " Problem endlich aus der Welt geschafft, hau doch endlich ab" und füllte den Antrag aus.
Frau S möchte nun so schnell wie möglich eine Wohngruppe für mich finden, eine in der ich hinein passe, mit anderen Jugendlichen, die ähnliches durchgemacht haben, hier in der Nähe, sodass ich an meiner Schule bleiben und den Kontakt zu meinen Freunden halten kann. Das ist etwas schwierig, sie sind ziemlich voll, aber ich hoffe, sie findet schnell etwas. Am Donnerstag wird sie dann nochmal hier vorbei schauen, sich ansehen, in welchen Verhältnissen ich lebe und mit mir die weiteren Schritte bereden. 
Sie versprach, nichts geschieht ohne mein Einverständnis, -außer sie sieht mich in Gefahr-

Daher wurde ich auch verpflichtet heute noch meine Hausärztin aufzusuchen, um mich durchchecken zu lassen und um zu sehen wie es um meine Gesundheit steht bzw. wie viel ich wohl schon kaputt gemacht habe.. Also ich war da, drei Stunden warten für 10 min Sprechzeit, hab ihr das mit der Essstörung erzählt, so schwer wie es war, von dem Hungern, dem Fressen und dem Erbrechen, sie hat sich fein Notizen gemacht und stellte mir dann einen Überweisungsschein an einen Psychologen aus~ Untersucht hat sie mich nicht, wollte ich auch eigentlich nicht, dashalb hab ich wohl auch nicht weiter gesagt, so kleinlaut wie ich bin, wollts nichts wissen, wollte wieder aus der Praxis raus, sollte sie aber eigentlich. Meine Vertrauenslehrerin und Frau S wollen morgen natürlich wissen was bei raus kam, sie werden mich dann sicher bald nochmal zur Untersuchung zehren. 

Montag, 14. April 2014

Das ist das Gefühl, von Zuversicht

TS Probenwochenende... ging viel zu schnell vorbei...

Heute fiel mir dann erst einmal eine weitere Last von den Schultern. Die Präsentationen unserer Jahresarbeit stand an und durch das Probenwochenende habe ich mich nicht wirklich darauf vorbereiten können und mir gestern Abend natürlich total den Stress gemacht. Es ging um eines meiner großen Jahresziele.
Ich war so aufgeregt, mein Herz fühlte sich so an als würde es jeden Moment in meiner Brust zerbarsten. Rhetorisch, mündlich, war ich nie sonderlich stark und genau darauf wurde so viel wert gelegt.
Die Aufregung war umsonst. 10 von 10 für eine am Vorabend in Panik erarbeitete Präsentation. Zusammen mit den Punkten der schriftlichen Ausführungen, ich hab die 1, Ziel erreicht.

Aber noch viel wichtiger war das Gespräch mit Frau H. Sie hat einen Termin für morgen zusammen mit mir und meiner Mutter im Jugendamt gemacht. -Das heißt auch, dass meine Schulleiterin jetzt auch davon weiß-Sie hat bereits mit der Zuständigen, die schon einmal in meiner Familie war, gesprochen und dann mit meiner Mutter telefoniert. Meine Mutter hat nichts dagegen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, denn sie hasst die Zuständige, dass weiß ich, dass hat sie oft genug gesagt. Nur zu Frau H. hat sie gelogen. Andererseits zeigt ihre "ach-geht-schon-klar-Reaktion" wohl auch, dass ich ihr wirklich eher egal bin. Es ist wieder dieses "Ja-Ja-aber bitte hör' dann auf mich zu nerven" -Ich weiß nicht genau wie man es ausdrückt.
Es ist jedenfalls meine Chance hier heraus zukommen.
Und ich weiß, ich bin bereit dafür.
Hier gibt es nichts, dass es wert ist, weiter hier zu bleiben und mich kaputt machen zu lassen.
Ich bin ziemlich aufgeregt, jetzt schon, muss dann gleich mir den Stoff für Physik in den Kopf hämmern und dann geh ich einfach zu Bett.
Frau H. meinte, ich solle mir überlegen, was ich morgen sagen soll, ohne scheu, einfach sagen, dass ich weg will. Ich habe nur das Problem, dass in bestimmten Situationen oder in der gegenwart bestimmter Menschen, ich kein Wort herausbringe, mein Kopf plötzlich gedankenleer ist und es mir verwehrt bleibt, zu sagen, was Sache ist. Ich habe einmal gelesen, man nenne dies Mutismus...
Eine Stunde, um zu sagen, was Sache ist.
Doch die Chance lasse ich mir nicht nehmen.
Etwas bin ich hin und her gerissen, aber eigentlich nur wegen meinen liebsten gefiederten Freunden -sie hängen mir wirklich sehr am Herzen-, den Freiheiten, die man hat, wenn niemand auch nur einen feuchten Dreck darum kehrt wo du bist oder was du machst und die Ungewissheit, welche Konsequenzen es noch für mein Leben geben würde, würde ich in die Wohnstätte ziehen, sie liegt immerhin ein ganzes Stück von hier...
Aber vermutlich muss ich das einmal abschalten.
Vermutlich ist es besser für mich.
Vermutlich.

Mein Gewicht hat sich auf 48 eingependelt, das finde ich gut. Ich hab schon lange nicht mehr abgenommen und auch nicht zugenommen -was verwunderlich ist, das ich am Wochenende regelrecht gefüttert wurde. Den Zustand würde ich gerne halten, ich fühle mich auch fitter. Das ist wirklich schön. Nur das mit dem Erbrechen habe ich immer noch nicht unter Kontrolle bekommen, höchstwahrscheinlich weil ich es auch nicht hinbekomme regelmäßig zu essen. Aber ich möchte mich auch nicht zu sehr darauf versteifen, jedenfalls nicht im Moment, sonst wird es wieder zu viel auf einem Mal.

Mittwoch, 9. April 2014

Rise your wings

Letzte Nacht, da hatte ich einen Traum gehabt. Ich weiß nicht wie lange es nun her ist, dass ich zuletzt einmal so einen richtigen Traum hatte, einen Traum, den ich nicht bestimmte, sondern einen Traum aus meinem tiefsten inneren, aus meinem Unterbewusstsein.

In diesem Traum beschloss ich einmal nicht nach zu denken. Vor allem nicht über Geld, vor allem nicht über Verpflichtungen, vor allem nicht über Konsequenzen.
Kopf aus, einfach handeln. 
Ich ging zur Bank und hob alles Geld ab, dass ich so hart zusammen gespart habe. Nicht so viel wie es sein sollte, aber es ist immer noch für meine Zukunft. Welche Zukunft? Verschwende bloß nicht einen Cent, horte, gib es nicht aus.
Aber wozu? Ich nahm das Geld und setzte mich in den erstbesten Zug und fuhr davon, ohne Ziel, ohne Rückfahrtschein. Einfach weg hier sagte ich. Weit weg, die Welt sehen. Hier gab es nichts, dass mich mehr hielt. Wohin war auch egal, denn jeder Ort, an dem ich noch nicht war, wäre eine Bereicherung.
Ich fuhr in die Hauptstadt, bald zur Müritz und dann wieder ins Gebirge. Hatte nur dass was ich bei mir trug und bald war das Geld futsch. Lebte als Straßenkind, lernte andere Straßenkinder kennen, fuhren schwarz von A nach B, ohne Ziel, ohne Rückfahrt, waren frei und ungebunden. Verdienten etwas Geld mit Straßenmusik und Streetart, bald ging's weiter ins Ausland auf der Ladefläche eines Caddys.
Frei und ungebunden, ausgestiegen, einfach der Nase nach.
Kein Gestern, kein Morgen.
Waren namenlos und ohne Identität, aber das war egal.
Denn wir waren  Frei und ungebunden, ausgestiegen.

Mein erster Traum, nach Ewigkeiten. Was sagt das mir?
Wohl kaum, dass ich weg laufen sollte, doch dass es Zeit wird, mich zu lösen.
Ich habe mich schon immer so eingesperrt gefühlt, gezwungen und gedrängt. Da war stets dieser Drang, sich loszureißen. Ich will mein Leben leben und es so gestalten, wie ich es für richtig halte, für gut und schön.
Doch um wirklich frei werden zu können, so muss man sich erst von allem erdrückenden, zerrenden, einsperrenden und negativen Gedanken losreißen können. Man muss ehrlich zu sich selbst sein und darf nicht versucht es anderen Recht machen zu wollen. Denn es geht hier um einen selbst und man selbst entscheidet darüber, was man eben tun will oder nicht, darüber was gut oder schlecht ist. Wir selbst entscheiden, wer wir sein wollen. Wir schaffen uns Tag für Tag von neuen, verbessern, korrigieren oder zerstören, um dann vom neuen aufzuerstehen.

Es wird Zeit, dass ich an mich denke. An mich selbst.
An das was ich will und was mich glücklich macht.
Denn nur so kann es gehen und was andere dazu sagen ist egal.
Denn ich entscheide, wer ich sein möchte und wohin ich gehen will.'
Nur wer das akzeptiert, gehört auch zu mir, die anderen schaden mir nur.
Ja, es wird Zeit, dass ich die Fesseln abschlage, meine Flügel ausbreite und fliege.
"We can be free, We can learn to fly" 
Meine Obsession für Engel und Vögel hat schon ihren Grund. Sie sind und bleiben meine liebsten Motive.


Donnerstag, 3. April 2014

Still running in circles

trott... trott... trott...
Tag ein. Tag aus.

Ich gehe draußen umher. Gehe zügig. Brauche die Bewegung. Kann nicht still sitzen. Muss etwas tun. Etwas machen. Irgendetwas schaffen. Darf nicht allein Zuhause sein.
Aber es geht nicht. Es klappt nicht. Jedenfalls nicht mehr.
Hab noch 5€ in der Tasche. Warum sich nicht eine Kugel Eis kaufen?
Weil ich mir für 2€ 2 Liter kaufen könnte. Könnte, es aber nicht tue. Ein Glück. Wäre verschwendet. Und mein Tod.
Gehe schneller. Die selbe Runde. Sollte nach Hause, etwas tun, etwas machen, etwas erreichen.
Aber etwas hält mich fern. Hält mich zurück. Stoppt mich, lenkt mich ab, bevor ich etwas von den Dingen tun kann, die ich auch tun sollte. Um mich wieder besser zu fühlen. Um nicht wieder Zeit verschwendet zu haben.
Warum kann ich mich dann nicht einfach auch dazu motivieren? Es einfach machen. Einmal nicht nachdenken, nicht grübeln, nicht kalkulieren, sondern es einfach tun.
Einmal keine Konsequenzen abwägen, einmal keine Angst vorm Scheitern haben, sich einmal nicht gedrängt, nicht verpflichtet fühlen, es einmal nicht aufstauen lassen, bis es mich überrollt und zermalmt.

Jeden Tag der selbe Mist. Nein, ich schaffe es nicht.
Jeden Tag geht es wieder los. Hält mich fest.
Jeden Tag, einfach jeden Tag.

Und es macht mich verrückt. Kann nicht still sitzen, nicht runter kommen, nicht einmal entspannen und sagen: es ist okay. Fühle mich gehetzt und gedrängt und verpflichtet. Was mache ich nur?
Muss etwas tun. Etwas machen. Irgendetwas schaffen.
Aber es geht nicht. Es klappt nicht. Jedenfalls nicht mehr. Nicht jetzt.

Montag, 31. März 2014

I don't wanna live like a broken record

Every second's soaked in sadness Every weekend is a warAnd I'm drowning in a deja vuWe've seen it all before 
I don't wanna do this by myselfI don't wanna live like a broken recordI've heard these lines a thousand timesAnd I've seen it all before~
Das Lied fasst mein Wochenende perfekt zusammen.
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Heute in der Mittagspause...
C. fragte, ob wir raus gehen wollen, nicht ganz nach draußen, es war ja etwas frisch und ich frier doch so schnell, aber raus aus dem Klassenzimmer. R. und S. kommen mit. Warum nicht? Zu Bewegung sag ich niemals nein, man sitzt ja sonst die meiste zeit. Jedenfalls dachte ich, wir würden etwas umher laufen.
C. sah mich bedrückt an. "Aurora wir wollen mit dir reden. Wir machen uns etwas Sorgen"
Damit hatte ich nicht gerechnet. "Du weißt, wenn bei dir Zuhause irgendetwas ist, dann kannst du immer zu mir kommen. Wirklich, das ist kein Problem." "Du bist nur so dünn geworden", meinte R. "Deshalb warst du auch bei Frau H. nicht war?"
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich dachte immer, ich sei so unsichtbar. Ich habe auch nie etwas wirklich etwas dagegen gemacht, wollte nie jemanden zur Last fallen oder gar Sorgen bereiten und immer dachte ich, ich sei unsichtbar.
Ich versuchte immer mich nützlich zu machen, sagte immer Ja, dann wusste ich, ich wurde gebraucht. Habe stets geholfen wo es ging, aber immer im Hintergrund. Nur selten, sehr selten kam etwas zurück, aber das fand' ich nicht so schlimm und immerhin dachte ich, ich sei unsichtbar.
Warum dachte ich, ich sei unsichtbar?
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, meinte es sei schon besser geworden, war total überrümpelt.
Warum dachte ich, ich sei unsichtbar?
R. drückte mich ganz fest. "Wir sind immer für dich da, ja?"
Nein, ich bin nicht unsichtbar.
Ich bin nicht unsichtbar.
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Ich ließ den Tag ruhig ausklingen, noch immer müde, noch immer kraftlos, aber noch nicht verloren.

Mittwoch, 26. März 2014

Und was ging bleibt für immer fort.

Nichts im Leben wärt ewig. Sei es der Strauß Blumen, der eben noch das Fensterbrett zierte oder die eigene Jugend. Manchmal scheint es, als würde die Zeit wie im Fluge vergehen und es gibt nichts, dass sie aufhalten könnte. Man kann sie nicht auffangen, nicht festhalten, noch in ein Kästchen sperren, um sie bei sich zu halten.
Ehe man sich versieht ist ein weiteres Jahr vergangen.
Und noch eines.
Was geschah ist geschehen.
Und was ging bleibt für immer fort.
 


Und ich weiß, wenn ich so weiter mach'.
Da bleibt mir nicht mehr lang.
Was mache ich nur mit meiner Zeit?


Es reicht, es reicht.
Lass mich bitte los, lass mich bitte gehen.
Damit ich endlich leben kann.
Ich will leben.
Damit ich meine Zeit endlich, endlich nutzen kann.

Montag, 24. März 2014

Missunderstandings

Ich bin aufgegangen wie ein Hefekloß, ein ekliger, aufgedunsener und fetter Hefekloß - fühl mich schrecklich.
Müde, kaputt und jetzt auch noch... fett.
Wie der größte Versager.
Ich versuch mir zu sagen, es ist nicht schlimm, gleichzeitig lege ich mir einen WorkOut-Plan zurecht.
Ich sage mir, dass man es gar nicht sieht, gleichzeitig suche ich meine weitesten Klamotten, um mich unter ihnen zu verstecken.
Ich sage zu mir, dass das so nur gesünder und besser für mich sei, gleichzeitig überlege ich, wie ich es so schnell wie möglich wieder runter bekomme. War ja doch besser, mit weniger.
Hab geweint, mich gehasst, war dann wieder völlig neu motiviert.
Hin und her.
Wollte essen, hab's gelassen.
Hin und her.

Ein Bissen. Zwei Bissen. STOP.
Gut und Schlecht.

Richtig und falsch.
Krank oder doch gesund?
Bin ich denn krank? JA! - NEIN! Manchmal mehr manchmal weniger.

Ich weiß grad gar nichts mehr. 

Das Ergebnis des Gespräches meiner Mutter und Frau H ist leider auch nichts ganz das, was ich mir erhofft hatte. -Oder was hatte ich mir erhofft?-
Wird sich nun etwas ändern? Etwas wirklich ändern? Und wurde ich erneut mit leeren Versprechungen berieselt? Die Worte kamen mir alle bereits so vertraut vor und ich lernte sie zu hassen. Wie kann man jemanden glauben, der einen bereits so oft belogen hatte? Ich kam wieder nicht zu Wort. Ich hatte doch so viel zu sagen. Lass bitte zu Wort kommen. Ich hab dir noch was zu sagen.
Sie möchte keine Hilfe von außen.
Die anderen sollen auch erstmal nichts davon erfahren.
Ein erneutes Eingeständnis.
Ein es tut mir leid.

Ich sollte froh sein. Sollte. Froh sein.
Mir bleibt wohl nichts, als zu warten.

Aber raus da, raus da komm ich nicht allein. Wohl auch nicht mit ihr. Ganz sicher nur ohne die andere.


Samstag, 22. März 2014

Me vs Me has always been my biggest fight

Eine Essstörung bedeutet im ständigen Kampf mit sich selbst zu sein.
24/7, rund um die Uhr.
Es hört nie auf, du kannst nicht davor fliehen.
Wie auch? Wenn dein größter Gegner doch du selbst bist.
Man kann nicht vor sich selbst davon laufen. 

Diese Gedanken verfolgen einen wohin man auch geht. Was immer man tut.
Sie sind immer da. 
Und rauben dir deine Kraft, die Kraft, die du brauchst, um gegen diese Stimmen, dieses Verlangen anzukämpfen.

Doch was wenn die Kräfte aufgezehrt sind?
Was wenn man sich nicht mehr wehren kann?
Wenn man z e r b r i c h t? 


Sie sagen, manchmal muss man erst ganz unten angelangt sein, bis es endlich wieder nach oben geht.

Nach dem Gräultag von gestern, hatte ich heute einen Totalaussetzer. Ich erwachte diesen Vormittag wie aus einem monatelangen Koma geweckt. Ich kann mich nicht erinnern, wann mir zuletzt sämtliche Gliedmaßen dermaßen geschmerzt haben. Ich rollte mich aus dem Bett, versuchte aufzustehen, doch meine Beine klappten fast weg. Ich verharrte kurz, holte noch einmal Luft und stemmte mich dann hoch. Ich fühlte mich so unglaublich schwer, so zu Boden gedrückt. So ähnlich muss sich der Wolf gefühlt haben, nachdem sein Bauch mit Ziegelsteinen gefüllt wurde, mit dem großen Unterschied, dass meiner furchtbar krampfte und nach Essen schrie.
Das mit dem Zeitungenaustragen ließ ich heute auch einfach bleiben. Wozu arbeiten, wenn man kein Geld bekommt? Die Kraft dazu hatte ich ohnehin nicht. Mir war das heute einfach e g a l.
Ich wusste, dass ich etwas essen musste. Die Tür unten war v e r s c h l o s s e n. Neuerdings pflegt meine Mutter am Abend die Wohnungstür zur unteren Wohnung, in der sich die Küche befindet, zu verschließen, damit des nachts nicht die unruhigen Gespenster wie ich eines bin, sich hinein schleichen und stören.
Ich hatte zum Glück noch einen kleinen Apfel, der war für die Vögel gedacht. Ich entschloss ihn zu teilen. Eine Hälfte verteilte ich an die Liebsten, die andere aß ich, einerseits froh nur so wenig gegessen zu haben, anderer seits noch immer hungrig, müde und schwach.
Als würde ich schlafwandeln irrte ich unruhig und vom eigenem Körper gepeinigt in der Wohnung umher. Ich wartete, dass unten die Tür auf ging. War sie überhaupt da? Ich hörte nichts. Versuchte mich abzulenken, malte, legte mich hin, nahm die Gitarre, stellte sie gleich wieder weg, versuchte zu schlafen, trank noch mehr Wasser. Meine Gedanken drehten sich immer noch ums essen, nur noch ums essen. Ich bedauerte nichts bares mehr daheim zu haben, aber das hatte ich mir auch selbst so vorgenommen, damit ich eben nicht einkaufen gehen kann. Ich verfluchte mich, dass ich mir kein Essen einteilen kann. Ich wurde fast verrückt.
Und dann endlich hörte ich die Tür aufgehen. Plötzlich fühlte ich wie neue Energie durch meinen Körper floss. Ich ging schnell runter. Dort stand meine Mutter. Sie fluchte, dass sie zu lange geschlafen hätte und nun auch noch zu einem Gespräch mit der Betreuerin meiner epileptischen Schwester müsse. Es war Viertel vor 3? Sie trug mir auf irgendetwas zu tun. Ich weiß nicht was, hörte ihr kaum zu. wollte.in.die.Küche. Und. Konnte.Nun.In.Die.Küche. Ich war allein. Niemand, der mich bremsen konnte. The rest is hintory.
Und was war anders heute? Anders war, dass ich es nicht hoch brachte. Ich wollte ohnehin nicht. Ich musste. Es schmerzte. Ich darf nicht. Ich soll es. Ich kann nicht beschreiben, was in mir vorging. Es war grauenvoll. Ich weinte. Erst hatte ich es mal wieder nicht geschafft, mich zu beherrschen, so sehr ich es versuchte, aber ich hatte versagt, mal wieder, nein, dann auch noch das. Ich versuchte mir einzureden, dass es nicht so schlimm sei. Suchte Trost. ES IST DOCH NUR ESSEN. Aber gleichzeitig stieg die Angst davor, der Hass auf mich und die Verzweiflung, diese unendliche Verzweiflung. Ich hielt es nicht aus.
Also zog ich meine Schuhe an, Jacke drüber. Draußen regnete es fürchterlich. Ich musste mich bewegen. Samstag nachmittag-kaum wer unterwegs.
Ich raste, ich hetzte, lief wie besessen. Ein Glück im Mittelgebirge zu wohnen. Berg auf und auf und auf. Ich konnte nicht mehr. Lief schneller. War irgendwann in der Nachbarstadt. Ging langsamer wenn ich jemanden sah, rannte am Feldweg. Rutschte. Fiel in den Dreck. Dass hatte ich verdient, dachte ich. Hechelte. Knie aufgeschlagen. Zähne zusammen beißen. Man muss ja noch noch Hause kommen. So.Schnell.Wie.Möglich. Also weiter rennen.
Mein Körper schmerzt, mein Magen krampft. Die Gedanken rennen. Bin völlig kaputt. Ich bin weiterhin allein und war die letzte halbe Stunde damit beschäftigt, einen Schnapsgummi gegen mein Handgelenk schnipsen zu lassen, um mich abzulenken. Mehr schlecht, als Recht.

Und Sie sagen, manchmal muss man erst ganz unten angelangt sein, bis es endlich wieder nach oben geht.
Doch wie weit muss ich noch fallen? Wann bin ich endlich im Tal? Wann darf ich endlich beginnen, wieder zu klettern?
Ich bin bereit dafür.
Doch bitte, lass keine Schlucht auf mich warten.

Ich weiß nicht, ob ich das schaff'.

Donnerstag, 20. März 2014

#25

Ich steige früh auf die Waage. 

48.5. 
Geh runter. 
Wieder hoch. 

48.5.
Geh wieder runter. 
Erneut hoch.

48.5. 
Wie hast du das angestellt? 

Wie? 

Heute war das nun schon dritte Treffen mit Frau H. Sie bemüht sich so sehr. Noch nie hat sich jemand um mich so sehr bemüht.
Heute war so wundervolles Wetter, deshalb machte sie den Vorschlag, dass wir anstatt in der Schule zu sitzen zum McDonalds fahren und dort reden könnten. McDonalds?
"Ich habe leider kein Geld mit" "Und ich lade dich auch ein und du brauchst gar nicht erst so bescheiden zu sein" 
Am Ende war es ein Mozzarella Salat, vier von diesen Käsesticks mit Tomaten Dip, die sie mir dazu noch aufdrückte und eine Apfelschorle. Aß ich... innerhalb von 2 Stunden.
2 Stunden in denen sie mir Vorschläge machte. "Wärst du abgeneigt von zuhause auszuziehen? Ich denke es würde dir gut tun, wenn du unter Gleichaltrigen wärst, in einer WG. Im Grunde lebst du ja schon bereits auf eigenen Füßen" - über meine schulischen Leistungen und dem Arbeiten sprachen "Es ist nicht deine Aufgabe, dich zu versorgen. Ich weiß gar nicht wie du das alles schaffst mit so wenig~" und wir meine gesamte familiäre Situation noch einmal aufwühlten. Ich erzählte ihr von meinem Schwestern. Der einen, die bereits ausgezogen ist, mit Kind und Freund ne Stunde von hier wohnt und nicht zurecht kommt. Der anderen, die im Behindertenheim ist. Der einen, die die Schule abbrach und nun mit ihrem Frühchen noch hier hockt und ihrer Zwillingsschwester, die sich die Ausbildung verbockte. Und der kleinen, die alles hat. Sie meinte, ich sei das typische Sandwich-Kind. Ich erzählte ihr von meinem Vater, meiner Mutter, deren Trennung. Und dem Neuem. "Wenn man das so hört, dann fragt man sich wirklich wie du dort landen konntest. Du scheinst wirklich die einzige zu sein, die sich bemüht und einen völlig anderen Weg geht." -"Ich möchte später mal nicht mehr so leben müssen"

Und dann? 
Dann traf es mich wie einen Schlag und ich war völlig überrümpelt.
Sie hat sie viel gestochert, weil ich so dünn sei. Ich habe gesagt, dass wir nicht zusammen essen und ich mich auch nicht einfach etwas nehmen darf, dass ich kein Frühstück in der Schule habe, dass ich nicht in die Küche geh' wenn jemand da ist, aus Angst vor dummen Kommentaren wie "Die Nudeln sind abgezählt" oder "Iss nicht so viel, sonst wirst du noch fetter" Das war's.
Sie sah mir besorgt in die Augen und sagte: "Wenn ich das so höre und deine dünnen Arme sehe, so scheint es mir als hättest du Bulimie" 
In dem Moment rannten mir zu viele Gedanken durch den Kopf, anstatt dass ich sagen könnte, was genau ich gedacht habe. Sieht man mir das an? Kann man jemanden so etwas ansehen? War es geraten? Weil ich so langsam gegessen habe? Ich verstand das nicht.
Wie?
Mir war es so unglaublich unangenehm, habe mich geschämt. Mir war es so unglaublich peinlich, wenn dass das richtige Wort dafür ist. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte.
Ich fühl mich schlecht.
Ich war nicht ganz ehrlich zu ihr. Das tut mir so schrecklich leid. Es macht mich ziemlich fertig. Ich lüge eigentlich nicht. Eine Lüge frisst mich auf.  Lieber sag ich... nichts. Sie fragte mich, ob ich mich öfters übergeben würde. Meine Gedanken rannten, konnte sie nicht ordnen, eine zu lange Pause entstand. Ich sagte nur, dass das schon mal passiert sei. Die Wahrheit ist, dass ich am Tag eine Mahlzeit habe, die in 70% der Fällen in einer FA übergeht und unweigerlich über der Schüssel endet. Wenn ich esse, dann kommt es mir mittlerweile schon von allein wieder hoch. Aber oft mach ich nichts dagegen. Und dann fühle ich mich so widerlich, so ekelhaft. Ich bin ekelhaft. Das konnte ich ihr nicht sagen.

Noch so vieles war gesagt, dass ich mir alles noch durch den Kopf gehen lassen muss. Das Gespräch hat mich ziemlich aufgewühlt.
Am Ende gab sie mir noch einen Brief für meine Mutter. Eine Einladung zu einem Gespräch am Montag. "Wir müssen handeln. Bitte versteh' dir bleibt sonst nicht mehr viel Zeit" 
Sie möchte meine Mutter sagen, wie sehr mich die Situation belastet, meine meine Mutter mir nicht zuhört und dass es nicht sein kann, dass sie ihren Pflichten als Sorgeberechtigte nicht nachgeht...
Ich habe ihr den Brief noch nicht gegeben. Er liegt hier direkt neben mir im weiß gebleichten Kuvert.
Ich weiß nicht genau wie meine Mutter darauf reagieren wird.
Ich werde ihn ihr geben.
Gleich morgen.
Was hab ich da los getreten?
Ich habe ein Tabu gebrochen.

Dienstag, 18. März 2014

49.9 - Zeit für... Veränderungen


Das Wochenende war wundervoll gewesen. Es war schön einmal wieder hier heraus zukommen und ich bin so unglaublich erleichtert, dass ich mich mit C., die Internet Freundin, die mich extra für die LBM aus dem Saarland besuchen kam, so gut verstanden habe. 
Ich hatte die Möglichkeit einem meiner größten Zeichenidole meine Bilder zu zeigen... und er sagte, er fände sie wundervoll, dass sie voller Emotion stecken würden und dass ich einen fantastischen Stil hätte. Ich hätte sterben können vor Freude. Am Ende hatte er sich von meinen Drucken, die ich ebenfalls dabei hatte gleich ganze drei Stück herausgesucht. Ich kann kaum beschreiben wie überglücklich ich war. 

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An guten Erinnerungen gilt es zu halten. Lass sie nicht los. Es gibt Momente im Leben, die das Leben wirklich lebenswert machen. Lass die Schattenseiten niemals die Lichtpunkte überdecken und erinnere dich in schweren Zeiten an all das Gute, Mutmachende. 
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Ich war heute bereits zum zweiten Mal bei unserer Vertrauenslehrerin gewesen. Das erste Mal am Freitag. Ich weiß, allein schaffe ich es nicht. Alleine schaffe ich es einfach nicht. Ich fühle mich so allein. Die Situation wird mir zu viel. Schule... Arbeit... Zukunftsängste.... der Stress zu Hause.
Es war schwer, aber ich habe mich getraut, mich an sie zu wenden. Ich hatte sie noch nie im Unterricht, aber kenne sie bereits von der Begabtenförderung etc. Sie ist wirklich sehr freundlich und ich denke, ich kann ihr vertrauen. Auch wenn es so schwer ist jemanden zu vertrauen, so muss ich es zumindest ... versuchen.
Ich erzählte ihr von der Situation zu Hause oder zumindest ein Bruchstück vom Ganzen. Nachdem ich mir Donnerstag wieder die Augen wegen all dem hier ausgeweint hatte und meine Mutter einem erneuten Versuch eines Gespräches beleidigend und verletzend aus dem Weg ging, musste ich mich endlich an jemanden wenden.
Reden. Fällt. Schwer. 
Bereits über das Wochenende hat sie sich Gedanken darüber gemacht wie sie mir helfen könnte. Sie sagte, sie würde nichts ohne mein Einverständnis tun. Niemanden anderes etwas von dem was ich sage erzählen. Auch nicht dem Jugendamt.
Reden.Fällt.So.Schwer.
Sie weiß, dass ich noch lange nicht alles erzählt habe. Deshalb treffen wir uns Donnerstag nach der Schule erneut. Ich bin mir unsicher, ob ich nicht etwas los getreten habe, dass ich später bereuen werde. Bitte lass es mich später nicht bereuen.
Denn.Reden.Fällt.So.Unglaublich.Schwer.
Von der ES habe ich ihr natürlich nichts erzählt, erzählen können. Aber sie meinte, dass ich bereits seit längerem aufgefallen war, dass ich stark abgenommen habe. 

"Du bist an einem Punkt angelangt an dem deine seelische Verfassung sich auf dein äußeres auswirkt. Das ist ein Zeichen, dass es bereits brennt. Ich bin froh, dass du nun zu mir gekommen bist. Das zeigt, dass du etwas ändern möchtest. Weißt du wie viel du bereits abgenommen hast? Du wiegst dich nicht so oft oder?"
"Ich weiß nicht genau... Ich glaube vor etwa 'nem halben Jahr hatte ich 8 kilo mehr", sagte ich leise, ganz leise. 
"Das ist ziemlich viel in der Zeit! Siehst du dich überhaupt noch wenn du in den Spiegel siehst?" Sie wirkte so bekümmert.
"Ja schon.."
"Wirklich? Denn du verschwindest. Du bist so schmal geworden, dass von dir kaum noch etwas übrig geblieben ist."

Derweil lachte mir heute die 49.9 entgegen. Ich weiß nicht wann ich zuletzt so viel gewogen hatte. Im Alter von.. 12? Vielleicht. Ob ich mich zu dünn gefühlt habe? Ich könnte niemals behaupten zu dünn zu sein. Stattdessen entsendete mein Gehirn, die Signale mit einem Schlag vermehrt das gute Serotonin durch meine Adern zu jagen. Ein Moment des Hochgefühls, des leicht Fühlens. Doch nicht leicht genug. Aber das ist es ja, nicht wahr? Die Sucht. Niemals genug. Niemals zu dünn. 
Ich will nicht weiter abnehmen. Ich will gesund sein. 
Aber.Ich.Bin.Noch.Nicht.Bereit.Jemanden.Davon.Zu.Erzählen. 
Ich wäre schon erleichtert, wenn sich die Situation Zuhause entspannt. Dann wird es vielleicht auch wieder mit der ES einfacher. Einfacher gegen sie zu kämpfen, wenn nicht alles auf einmal auf einen lastet. 
Oder gibt es da etwa nur einen närrischen Part in mir, der sich an sie klammern will?

Ich bin mir nicht sicher. 
Ich will sie nicht. 
Manchmal brauche ich sie. 
Ich weiß es nicht
Sie macht mich kaputt. 
Halte Durch. 
Bleibe da, noch ein kleines Stück.
STOP!

Donnerstag, 13. März 2014

-X-

Wie schnell ein zuvor so schöner Tag sich schlagartig in das direkte Gegenteil wenden kann.

Ich weiß nicht was ich falsch mache.
Was ich die ganze Zeit wieder und wieder falsch mache.
Sie soll mir endlich sagen, was ich falsch mache.

Denn ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Immer wird die Schuld auf mich abgewälzt. Doch mich hat es auch verletzt. Es hat sich direkt in mein Herz gebohrt, wie ein in Gift getränkter Dolch. Nur weil ich nicht gleich in Tränen ausgebrochen bin? Nun ich war nie gut darin, meine Gefühle zu zeigen.
Ich habe es bis in mein Zimmer geschafft.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich war nie laut, habe mich nie beschwert. Ich kann noch nicht einmal den Mut aufbringen, jemanden wirklich anzufeinden, geschweige denn zu verletzten, egal wie sehr es doch eigentlich in mir brodelt. Ich kann es nicht.
Sie selbst hatte mir gesagt, wenn mich etwas stört, dann soll ich es sagen.
Und ich habe etwas gesagt.
Und das war falsch.
Ja, vermutlich war genau das mein Fehler.

Und dann habe ich auch noch gesagt, sie soll mich nicht belügen, denn ich weiß, dass sie lügt.
Die ganze Zeit. 
Und die ganze Zeit weiß ich, dass sie nicht die Wahrheit spricht.
Doch ich habe nie diskutiert, diskutieren wollen.

Ich mache es nur richtig, wenn ich still bin wie die Maus im finstersten Loch.
Ich mache es nur richtig, wenn mich keiner sieht, keiner hört als würde ich gar nicht existieren.

Aber ich will das nicht.

Ich will hier weg. Ich will endlich hier weg. Ich war hier nie erwünscht, habe nie dazu gehört, sollte schon längst nicht mehr hier sein.
Was mache ich noch hier?

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Ich habe mich halbwegs beruhigt. So richtig weinen konnte ich auch nie.
Und anstatt zu weinen hätte ich lernen sollen. Nun ist es bereits Viertel vor Neun und ich weiß nicht wie ich das morgen machen soll.

Aber immerhin gibt es etwas, auf dass ich mich morgen freuen kann. Ich werde morgen eine alte Internetfreundin zum ersten Mal treffen. Wir werden am Samstag gemeinsam zur Buchmesse fahren. Darauf hatte ich mich auch heute schon die ganze Zeit gefreut gehabt.
Welch gigantischer Trost, das Wochenende über nicht "Zuhaus" sein zu müssen.

Montag, 10. März 2014

There you go again


Nun habe ich mich tatsächlich über zwei Wochen lang nicht gemeldet.
Tut mir wirklich leid, dass ich auch noch keinen Kommis geantwortet habe. Ich verlor den Überblick wem ich schon geantwortet hatte und wem nicht :c 


Die letzte Ferienwoche war dann doch stressiger als gedacht gewesen. TS Probetage, Arbeit im Atelier und nicht zuletzt, weil der neue Freund meiner Mutter meint, auf mir herum haken zu müssen. Er sucht immer nach Kleinigkeiten. Man wird hier als hochnäsig betitelt, nur weil man seine Meinung sagt. Auf humane Weise. Meinte nur, dass ich es nicht mag. Sagte, welch Gift es für den Körper sei. Und hatte ich doch nur darum gebeten gehabt, nicht in meiner Gegenwart zu rauchen. Denn ich mag diesen Geruch nicht. Den Rauch ohnehin nicht.
Er brennt sich in die Augen. Zieht in deine Nase und hinterlässt ein grausiges Stechen. Ruft Erinnerungen hervor, die du versucht hast zu vergessen.
Ich weiß nicht genau warum er immer stachelt, aber es ist mir jetzt auch egal.

Die Schule kennt leider auch keinen Nach-Ferien-Frieden. Und so werden wir auch gleich zu Anfang des neues Halbjahrs mit Arbeiten und Hausaufgaben überrümpelt. Immerhin habe ich endlich meine beendete Jahresarbeit abgeben können. Es war schön, das endlich abhaken zu können.

Mein Gewicht pendelt derzeitig irgendwo um die 50.5 herum. 
Die Zahl lacht mir höhnisch ins Gesicht. 
Seit drei Tagen schon.



Und meine Ernährung? 
Schlecht. Grauenvoll. Katastrophal. 
Fasten. Fressen. Speien. Das erklärt es wohl am Besten. Es ist ein Teufelskreis, der mich in letzter Zeit so fest gepackt hat und einfach immer weiter ziehen will. Ich weiß, dass ich nicht Fasten darf. Ich versuche zu frühstücken. Lass es dann doch sein. Mittag bleibt aus, da ich bis Nachmittag in der Schule bin. Abends klopft der Hunger an meiner Tür. 

Versuche am Tag zu essen. Aber jeder Bissen bleibt mir im Halse stecken. Und dabei habe ich einen stetigen Heißhunger. Einen Heißhunger auf Schokolade, Herrenkuchen, Waffeln mit Vanillesauce, Cappuccino, Müsli mit Jogurt, oder lieber Bratkartoffeln, am besten mit Gewürzketchup, dann noch Kekse - Triple Chocolate Cookies, mehr Schokolade, Giotto, Kinderriegel, ein Glas Nutella, auf alles von Ferroro eigentlich, außer TicTac, Alpenmilch mit Diam oder Mandeln, Muffins, eigentlich egal welches Gebäck oder gleich ne Torte, Mozartkugeln, Marzipan, Apple Crumble mit richtig vielen Streuseln drauf, Croissants, Crêpes oder Pfannkuchen, Mousse und eine große Tasse voll Kakao... 
Hab nichts.
Außer einer Tasse voll Ingwer Orange Tee (2kcal) mit zwei Tabs Süssli (0.002) drinnen. 
Zu wenig für die Nacht.
Ich hab Hunger. 

Morgen will ich wirklich nicht fasten. Hab Angst vor einer FA.
Mein Magen knurrt. Kann nicht essen.
Mindestens drei Mahlzeiten, wenn auch kleine. Über den Tag verteilt.
Hört sich so einfach an.


Samstag, 22. Februar 2014

Some Nights I stay up

Some nights I call it a draw

Some nights I wish That my Lips could built a castle

Some nights I  wish they'd just fall off ... 

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Es war so schön heute einmal wieder aus dem diesem, ja diesem Loch heraus zu kommen. 
Ich habe zwar heute, wie erwartet, wieder verschlafen (erst 10Uhr aufgewacht, und einfach mal 5 Wecker überhört, weil ich erst gegen 4 eingeschlafen bin :c), aber schaffte es noch rechtzeitig zum Treffpunkt mit den den anderen TS'lern :'D Iwe sangen noch einmal fix "Some Nights" und "Wie schön, dass du geboren bist" durch und machten uns dann auf, unsere TS-Mama zu überraschen und das war uns mehr als geglückt. Es war so schön sie so lachen zu sehen. Sie uns auch gleich direkt noch einmal eingeladen, sahen uns eine DVD von einer der TS-Premieren an und tranken Kakao oder Kaffee - ich hatte Kaffee. 
Meine Laune hat dann auch zum Glück angehalten, selbst diese komische Alte, die mal wieder wegen den Zeitungen genörgelt hatte konnte mich heute nicht mehr runter bringen. 
So kann es ruhig bleiben. 
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Zudem wurde ich gleich zweimal getaggt :') Die Fragen beantworte ich liebend gern, aber ich hoffe, ihr könnt mir vergeben wenn ich es diesmal nicht weiter gebe. Es haben schon so viele gemacht und ich weiß dadurch leider nicht, wem ich noch taggen könnte, man möchte ja auch nicht nerven. 





Tag #1 von der lieben CallaS. 


Die Fragen sind:


1. Welches Wort beschreibt dich am besten?
Verträumt :3
2. Welches Tier wärst du am liebsten?
Das ist eine schwierige Frage. Da ich eine Obsession für Vögel hege, wohl ein Vogel und zwar ein Gelbhaubenkakadu oder ein Barabandsittisch, Australien ist schön, vielleicht auch Fink :'D

3. Zwischen welchen beiden Monaten würdest du noch einen Monat schieben wollen, und warum gerade dann?
Auf jeden Fall zwischen Juli und August, für mich die schönste Zeit des Jahres, da ist es so wundervoll warm, die Tage sind lang und selbst Nachts sind es noch min. angenehme 20°, sodass man ungestört einen nächtlichen Spaziergang machen und den Sternenhimmel bewundern kann. Leben ist weniger stressig, Ja, zu dieser Zeit fühle ich mich am wohlsten. 
4. Landleben oder Stadtleben?
jshgdahhsf Land, denn es ist schön seine Nachbarn zu kennen und nicht alles so hektisch ist, man sich eine Auszeit nehmen kann, nein Stadt, denn dort gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten, keine Langeweile und so vieles zu entdecken. Oh ich weiß nicht :'D 

5. Welche Hörspiel- und Seriencharaktere sind deine Kindheitshelden?
Ich habe nie so viel Fern gesehen, aber kennt ihr den Film Spirit? Dann Spririt der wilde Mustang :'D 

6. Was ist deine Lieblingsfarbe und warum?
Blau :'3 Ich weiß nicht genau, war bei mir irgendwie schon immer so, aber ich trage liebe s/w und eierschalenfarben :'D

7. Wärst du gerne jemand anderes?
Manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal sehr, manchmal gar nicht
8. Glaubst du, dass Glück erstrebenswert ist?
Auf jeden Fall!
9. Macht nachdenken unglücklich?
Ich denke, dass ist relativ und kommt drauf an über was. Aber es kann auf jeden Fall einen stark davon abhalten sein Glück zu finden. 

10. Wie definierst du "Freiheit"?
Frei sein heißt für mich, unabhängig von anderen und deren Reden, unabhängig jeglicher aufhaltender Gedanken und unabhängig jeglicher Umstände (durch Beruf, Krankheit oder so) sein Leben leben zu können, wie man es selbst für richtig und schön hält. Also es ist schwer, das zu beschreiben :(
11. Sind Essstörungen ansteckend?
Vielleicht sind Personen, die von sich aus sich eher triggern lassen mehr gefährdet sich in sowas wie hinein ziehen zu lassen? Also, es könnte sein. 

Und Tag#2 von SchickMir Sternenstaub ♥

Ihre Fragen: 

1. Was machst du nach dem Aufstehen als erstes?
Ich gehe rüber zu meinen gefiederten Freunden und kümmer mich um sie :3
2. Magst du lieber Kaffee oder Tee?
Kaffee :')
3. Was würdest du in diesem Moment am liebsten essen?
Wie in jedem Moment: Egal was, Hauptsache es beinhaltet Schokolade, alles mit Schokolade und Schokolade selbst '-' -miese Schokosucht?-
4. Hast du ein Haustier?
Ja :') Zwei Zebrafinken, zwei Nymphensittische, einen Barabandsittisch, einen Singsittisch und einen Wellensittisch. (Es war ein Tick meines Vaters. Er brachte irgendeinmal die Zebrafinken mit und wollte dann noch mehr Ziervögel haben, die anderen habe wir dann nach und nach adoptiert, von Leuten, die sie unbedingt abgeben wollten. Ich hab' kämpfen müssen, dass er sie nicht mitnimmt, als er auszog :c)
5. Welche Frisur hättest du am liebsten?
Ich hätte so gerne richtig lange Haare, mit schönen leichten großen Locken und einem Seitenscheitel
6. Du hast einen "Tick"?!-Welchen?
Ich weiß nicht genau, ob man es einen Tick nennen kann, aber ich verstelle gerne meine Stimme oder Spreche mit Akzent, einfach so, wenn ich mit Freunden rede oder jemanden rollen möchte, von wegen Ausländer oder so, aus Spaß... oh und ich singe gerne was ich mache, so wie "Ich geh jetzt meine Wäsche waschen" -Da fällt mir, ich muss noch meine Wäsche waschen" :'D
7. Welches Lied nervt dich so richtig?
"ALLE HAM NEN JOB, ICH HAB LANGE WEILE, KEINER HAT MEHR BOCK AUF KIFFEN, SAUFEN, FEIERN" Ich hasse das Lied, aber ich bekomme es nicht aus meinem Kopf und es läuft ÜBERALL :'(
8. Was liest du derzeit?
The Box of Birds, das hatte ich mir damals in England gekauft gehabt ♥
9. Um wie viel Uhr gehst du normalerweise schlafen?
Ich versuche eigentlich immer um 10 im Bett zu sein, machmal wird es aber später, wenn ich genau weiß, dass ich eh nicht einschlafe.
10. Was ist dein Lieblingsfilm/sind deine Lieblingsfilme?
The Perk of being a Wallflower ♥ (Vielleicht lieber später ist der deutsche Titel) und Les Choristes :')
11. Hast du etwas durchgeknalltes im Zimmer/in der Wohnung stehen/liegen?
Kennt ihr diese Aufkleber, die an Kleidung ist, wenn man sie neu kauft und wo drauf steht, wie man sie waschen muss? Ich habe die an meinem Schrank geklebt. KP, warum. Ich schau da nie drauf o.o 

Freitag, 21. Februar 2014

Could you check my pulse for me?

To see if I'm alive?

Ich habe versucht mich die letzten Tage etwas zurück zu nehmen, den Kopf frei zu bekommen, mich nicht so zu stressen, nicht auf Dinge zu fixieren, die überhaupt nicht so dramatisch sind, wie sie zuerst zu sein scheinen.
Ich wollte produktiv sein, viel zeichnen, habe Auftragsarbeiten fertig gemacht und sogar meine erste Versteigerung auf fb durchgezogen.
Und war so müde.
Habe mich für jede Handlung erst 1000 neu anspornen müssen.
Trott... Trott... Trott.
Eine Woche. Nicht ganz. Und die Tage verschwimmen bereits ineinander.

Ich habe heute den Tag hauptsächlich verschlafen. Kam erst halb 12 aus dem Bett. Aus dem Hausflur hörte ich irgendwelches Drama. Dann zurück ins Bett.
Wollte raus gehen, doch es regnete so stark. Und ich werde in letzter Zeit so schnell krank.
Habe Grana-Salat gegessen und zwei Scheiben Brot. Und nicht erbrochen, mich zusammen gerissen. Lieber wieder ins Bett gehen.
Dann konnte ich mich doch noch aufrappeln etwas aufzuräumen, ein weitere Bild anzufangen.
Innere Unruhe plagt mich.
Dann kam der Hunger. Ich will essen. Ich will nicht essen. Ich muss essen. 
Und die Stimme, die mir sagt: Du bist eine Verschwendung. 

Morgen wird es besser. Ich freue mich schon richtig drauf. Unsere liebste TS-Mama hat Geburtstag und wir wollen sie überraschen mit Blumen, einen Kuchen und unserer Version von 'Some Nights'

Und nächste Woche?
Lieber nicht so viel drüber nachdenken und lieber überlegen, was ich jetzt endlich sinnvolles mit mir anfangen könnte.

Dienstag, 18. Februar 2014

51

Nimm dir eine Auszeit oder zwei.
Und denk' etwas nach.
Über dich.
Oder.
Ertränk' dich.
In Aufgaben und Pflichten.
Um keinen Gedanken fassen zu können. 


Das erste Halbjahr ist vor rüber und ich habe jetzt 2 Wochen Ferien. Nur so richtig drüber freuen kann ich mich nicht.
2 Wochen Einsamkeit.
Meine Freunde sind in den wohlverdienten Urlaub gefahren und ich häng hier fest. Allein. Mit meinem Kopf. Und meiner Familie.
Aber die schenkt mir ohnehin keine Beachtung.
Meine älteste Schwester hatte am Sonntag Geburtstag und mein Opa und ihr Freund und Vater ihrer Tochter, beschlossen sie her zu schleifen. Hab sie Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Als es mir einmal richtig mies ging hatte ich mit ihr geschrieben gehabt, meinte, mir ginge es nicht gut, was los war, konnte ich nicht sagen. Sie meinte, es täte ihr leid, dass ich so lange zu kurz gekommen sei. Ich hab mich auch nie beschwert. Aber das würde sich jetzt ändern.
Sonntag hat sie dann nicht einmal Hallo gesagt. Nicht einmal ein Hallo.
Genauso wie mein Opa. Den habe ich jetzt schon seit gut 2 Jahren nicht mehr gesehen. Er musste Sonntag Abend wieder fahren, hat man mir gesagt, gesehen habe ich ihn nicht. Er nicht mal Hallo gesagt. Mehr hätte ich gar nicht gebraucht, als ein Hallo, ein einzigstes Wort, dass mir zeigt, ich bin noch da. Nur ein Hallo.
Das einzigste Mal, dass man mit mir sprach, war als meine Mutter mir zufällig auf dem Weg zum Klo entgegen kam. "Willst du mit Kaffee trinken? Es gibt Schwarzwälder, den magst du doch so gern" "Nee.." "Okay.."

Natürlich, ich hätte mich selbst dazu gesellen können. Aber ich störe, Ich merk es. Hätte alles nur schlimmer gemacht. Was ist so schlimm daran. Ich weiß es nicht, aber es tut weh. Irgendwo, tut es einfach weh. Wär ich hingegangen. Es wäre nur schlimmer gewesen.
Man will mich nicht dabei haben.
Aber lasst mich nicht allein, mit mir.
Ich war schon immer fehl am Platz.
Aber bitte lasst mich nicht allein, mit mir.
Mit mir selbst.
Und ich verschwinde.
Ich will nicht.
Aber ich verschwinde.

Mittwoch, 12. Februar 2014

This tongue is sealed


Ich möchte den Mund aufmachen. 
Sprechen. 

Flehen.
Jammern
Schreien.
Will es jemanden sagen.
Alles anvertrauen. 

Los werden.
Jemand stahl mir die Stimme.
Etwas zehrt an der Kraft. 


Möchte meine Gedanken in hörbare Worte fassen. 
Um Hilfe bitten.

Betteln.
Rufen.
Schreien.
Brüllen.
So hör mir doch zu.

Da ist nichts.
Habe den Mund voller Wörter.
Doch diese Zunge ist versiegelt. 

"Passt irgendwie zu Leuten 
mit Depression oder Mutismus"
-sagte sie. 
"Super umgesetzt"

Ich kann es nicht sagen,
aber immerhin kann ich es halbwegs zeichnen.


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51.6
Es muss sich was ändern.
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Habe gerade nicht so viel Zeit, doch vielleicht zu viel Zeit verschwendet.

Sonntag, 9. Februar 2014

What if enough isn't enough?

Jedes Jahr aufs neue gehöre ich zu den paar wenigen, die zum Tag der offenen Tür assistieren. Natürlich war ich wieder bei unserer Airbrush AG vertreten, immerhin gab mir dies auch einmal die Gelegenheit ein paar meiner Arbeiten auszustellen und ich war wirklich überwältigt wie viel positives Feedback ich bekommen habe. Ein Mann hatte sogar angefragt gehabt, ob er nicht eines kaufen könne. Ich gab ihm die Adresse zu meiner Facebook Seite, male sehen, ob er sich meldet.

Es wird viel geplaudert, viel Smalltalk, kurze Berichterstattung, man muss noch zu so vielen. Natürlich trifft man auch viele alte Bekannte wieder, Freunde, die bereits abgegangen sind oder auf eine andere Schule gewechselt haben oder aber ehemaliger Lehrer wie auf Frau L, meine Geschichts- und Englischlehrerin vom letzten Schuljahr.

"Deine Bilder sind wirklich wahnsinnig schön, ich hoffe wirklich sehr, dass du das später weiter machen kannst"
"Ja, es wäre wirklich toll"
"Und Englisch macht dir auch noch so viel Spaß?"
"Auf jeden Fall, stehe dieses Halbjahr sogar auf 1.0"
"Schön! .. Sag mal, hast du abgenommen?"
"Ja...ein wenig..." 
"Aber Aurora! Nichts mehr ja? Es wäre schade um dich."

Dabei hatte ich eigentlich wieder zugenommen. Freitag waren es unglaubliche 52, glatt. Dann wurde ich gefuttert, mit Kuchen und Schokolade und Brot mit Käse. Samstag 52.6, wieder gefüttert mit Kuchen und Muffins und mehr Schokolade, heute auf 52.4 zurück. Bisher gegessen: eine Karotte [18 kcal] Und ich fühl mich so fett.Damals als alles anfing, ich weiß noch, ich hatte mir mein Idealgewicht ausgerechnet. 54.4. Damals sagte ich, da will ich hin, dann bin ich nicht mehr fett. Dann hast du was geschafft. Jetzt sage ich. 50. Da will ich hin, dann bin ich nicht mehr fett. Erst dann hast du was geschafft. Aber ich weiß, dass die 2.4 Kilo nicht viel ausmachen werden. Denn es geht hier nicht ums Gewicht. Es geht hier nicht um dünn oder dick, schlank oder fett. Und es ging hier nie um schön oder hässlich. Niemals vordergründig.
Frau L. war die Erste, die mich bisher darauf angesprochen hatte. Ich selbst bemerke keinen Unterschied. Ich sehe immer noch so aus wie damals.
So viele Zahlen, sie kreisen in meinem Kopf, vernebeln meine Sicht, ich rechne, ich plane, denke immer nur an Zahlen. Sie bestimmen meinen Tag, lenken mein Denken und führen mein Handeln. Ich verschwinde dahinter. Was davon bin denn noch ich? Jede Minute das Grübeln über Essen und Nicht-Essen und der wachsenden Angst. Was wenn es einfach nie genug ist? 



Mittwoch, 5. Februar 2014

Next Generation L O S T

Und wie ich mich doch stets an Erinnerungen klammere. Ich versuche sie einzufangen, in ein gläsernes Kästchen zu sperren und nicht mehr raus zu lassen, sodass ich auch nicht eine verlieren kann. Denn das wäre immerhin das schlimmste, sie zu verlieren. Sind sie es doch, die einem am Leben halten, einem daran erinnern, warum das Leben lebenswürdig ist.
Deshalb sammle ich allen möglichen Kleinkram. Von Plektrums über Flyer bis hin zu den guten alten Fotos. Ich sehe sie mir gerne an, wenn ich traurig bin und versuch mir ins Gedächtnis zu rufen, dass es eben doch auch gute Momente gibt und das Leben nicht vollkommen aus Schmerz besteht
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Die Exkursion heute nach Dresden war wirklich schön. Dresden ist schön, lange Busfahrten sind schön, die Sonne ist schön. Das DLR_School_Lab befindet sich in einer alten Kamerafabrik und überdacht unter anderem auch noch etlich Ausstellungen über die Geschichte der Fotographie & Fototechnik,  aber auch über die Entstehung des Computers mit richtig alten Gerätschaften und Naturwissenschaftskram. Die Experimente, die wir machen duften waren doch cooler als gedacht. Das Erste handelte von der Effizienz der organischen Photovoltaik, die Zukunft der Solartechnik und das Zweiten von den Vorteilen der Faserverbundwerkstoffe, wo wir schön viel kaputt machen durften, um die Belastbarkeit verschiedener Kunststoffe zu testen :) -interessiert wahrscheinlich keinem, das ganze Streberzeug- Auf jeden Fall hatten wir ziemlich viel Spaß gehabt, auch wo wir noch in den Ausstellungen herumirren durften, auch wenn wir mehr Zeit dafür gebraucht hätten. Aber ist eigentlich auch immer so, wenn man mit Freunden unterwegs ist.
Im Grunde war die Aktion natürlich eine reine Berufs- und Studienorientierungssache und vor allem eine große Werbeaktion für die TU-Dresden und das DLR, die natürlich die angepriesene junge Intelligenz -uns wurde es ja schon so eingebleut, dass es ein Privileg war überhaupt hinfahren zu dürfen- für sich begeistern will , denn wie die Projektleiterin schon zu uns sagte: "Unter euch sitzen mit Sicherheit die Naturwissenschaftler von morgen" Doch auch wenn ich mich sehr für innovative Errungenschaften interessiere, die unsere empfindlichen Ökosysteme entlasten und damit die Welt in der wir leben nicht mehr gar so zerstören und ich diese Arbeit auch überaus wichtig und unentbehrlich einstufe, aus mir selbst wird wohl keine Naturwissenschaftlerin.

Adventure Time

Mal ein etwas anderes Selfie-





Den Rest des Abends versuche ich jetzt einfach zu vergessen.
Zuhause gibt es eben nicht, nicht für mich.