Dienstag, 18. März 2014

49.9 - Zeit für... Veränderungen


Das Wochenende war wundervoll gewesen. Es war schön einmal wieder hier heraus zukommen und ich bin so unglaublich erleichtert, dass ich mich mit C., die Internet Freundin, die mich extra für die LBM aus dem Saarland besuchen kam, so gut verstanden habe. 
Ich hatte die Möglichkeit einem meiner größten Zeichenidole meine Bilder zu zeigen... und er sagte, er fände sie wundervoll, dass sie voller Emotion stecken würden und dass ich einen fantastischen Stil hätte. Ich hätte sterben können vor Freude. Am Ende hatte er sich von meinen Drucken, die ich ebenfalls dabei hatte gleich ganze drei Stück herausgesucht. Ich kann kaum beschreiben wie überglücklich ich war. 

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An guten Erinnerungen gilt es zu halten. Lass sie nicht los. Es gibt Momente im Leben, die das Leben wirklich lebenswert machen. Lass die Schattenseiten niemals die Lichtpunkte überdecken und erinnere dich in schweren Zeiten an all das Gute, Mutmachende. 
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Ich war heute bereits zum zweiten Mal bei unserer Vertrauenslehrerin gewesen. Das erste Mal am Freitag. Ich weiß, allein schaffe ich es nicht. Alleine schaffe ich es einfach nicht. Ich fühle mich so allein. Die Situation wird mir zu viel. Schule... Arbeit... Zukunftsängste.... der Stress zu Hause.
Es war schwer, aber ich habe mich getraut, mich an sie zu wenden. Ich hatte sie noch nie im Unterricht, aber kenne sie bereits von der Begabtenförderung etc. Sie ist wirklich sehr freundlich und ich denke, ich kann ihr vertrauen. Auch wenn es so schwer ist jemanden zu vertrauen, so muss ich es zumindest ... versuchen.
Ich erzählte ihr von der Situation zu Hause oder zumindest ein Bruchstück vom Ganzen. Nachdem ich mir Donnerstag wieder die Augen wegen all dem hier ausgeweint hatte und meine Mutter einem erneuten Versuch eines Gespräches beleidigend und verletzend aus dem Weg ging, musste ich mich endlich an jemanden wenden.
Reden. Fällt. Schwer. 
Bereits über das Wochenende hat sie sich Gedanken darüber gemacht wie sie mir helfen könnte. Sie sagte, sie würde nichts ohne mein Einverständnis tun. Niemanden anderes etwas von dem was ich sage erzählen. Auch nicht dem Jugendamt.
Reden.Fällt.So.Schwer.
Sie weiß, dass ich noch lange nicht alles erzählt habe. Deshalb treffen wir uns Donnerstag nach der Schule erneut. Ich bin mir unsicher, ob ich nicht etwas los getreten habe, dass ich später bereuen werde. Bitte lass es mich später nicht bereuen.
Denn.Reden.Fällt.So.Unglaublich.Schwer.
Von der ES habe ich ihr natürlich nichts erzählt, erzählen können. Aber sie meinte, dass ich bereits seit längerem aufgefallen war, dass ich stark abgenommen habe. 

"Du bist an einem Punkt angelangt an dem deine seelische Verfassung sich auf dein äußeres auswirkt. Das ist ein Zeichen, dass es bereits brennt. Ich bin froh, dass du nun zu mir gekommen bist. Das zeigt, dass du etwas ändern möchtest. Weißt du wie viel du bereits abgenommen hast? Du wiegst dich nicht so oft oder?"
"Ich weiß nicht genau... Ich glaube vor etwa 'nem halben Jahr hatte ich 8 kilo mehr", sagte ich leise, ganz leise. 
"Das ist ziemlich viel in der Zeit! Siehst du dich überhaupt noch wenn du in den Spiegel siehst?" Sie wirkte so bekümmert.
"Ja schon.."
"Wirklich? Denn du verschwindest. Du bist so schmal geworden, dass von dir kaum noch etwas übrig geblieben ist."

Derweil lachte mir heute die 49.9 entgegen. Ich weiß nicht wann ich zuletzt so viel gewogen hatte. Im Alter von.. 12? Vielleicht. Ob ich mich zu dünn gefühlt habe? Ich könnte niemals behaupten zu dünn zu sein. Stattdessen entsendete mein Gehirn, die Signale mit einem Schlag vermehrt das gute Serotonin durch meine Adern zu jagen. Ein Moment des Hochgefühls, des leicht Fühlens. Doch nicht leicht genug. Aber das ist es ja, nicht wahr? Die Sucht. Niemals genug. Niemals zu dünn. 
Ich will nicht weiter abnehmen. Ich will gesund sein. 
Aber.Ich.Bin.Noch.Nicht.Bereit.Jemanden.Davon.Zu.Erzählen. 
Ich wäre schon erleichtert, wenn sich die Situation Zuhause entspannt. Dann wird es vielleicht auch wieder mit der ES einfacher. Einfacher gegen sie zu kämpfen, wenn nicht alles auf einmal auf einen lastet. 
Oder gibt es da etwa nur einen närrischen Part in mir, der sich an sie klammern will?

Ich bin mir nicht sicher. 
Ich will sie nicht. 
Manchmal brauche ich sie. 
Ich weiß es nicht
Sie macht mich kaputt. 
Halte Durch. 
Bleibe da, noch ein kleines Stück.
STOP!

1 Kommentar:

  1. ich kann sie voll und ganz verstehen, früher gabs bei euch ja au no die games convention und immer war ich wie der brite sagen würde going to watch it - galt für beides gleichermaßen. allein der duft neuer bücher, au wenn diese inzwischen inflationiert sind und es eine ausnahme is keine (auto-)biografie als person des öf. lebens abgefasst zu haben, is do paradiesisch!
    und hab mir inzw au scho geschafft die top6 von denis scheck auf der LBM anzusehn in der büchernacht oda wie sie das auf 3sat nannen, war sogar ein autor dabei den ich ganz aufgeweckt und klug fand, ein der hat au gleich einen großen buchpreis abgeräumt (manchmal wandern solche also doch zu den richtigen adressaten); sasa stanisic hieß der, wird von mir au noma zitiert werden, bald.
    kannsu gitarre spielen, was kannst du spielen? habt ihr gute bücher au auf der LBM gefunden? welche art von kunst/bilder malst du?
    whatever, jezz wo ich das mit iah weiß find ich dich toll :D vielmehr geht nicht! ^^

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