Montag, 31. März 2014

I don't wanna live like a broken record

Every second's soaked in sadness Every weekend is a warAnd I'm drowning in a deja vuWe've seen it all before 
I don't wanna do this by myselfI don't wanna live like a broken recordI've heard these lines a thousand timesAnd I've seen it all before~
Das Lied fasst mein Wochenende perfekt zusammen.
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Heute in der Mittagspause...
C. fragte, ob wir raus gehen wollen, nicht ganz nach draußen, es war ja etwas frisch und ich frier doch so schnell, aber raus aus dem Klassenzimmer. R. und S. kommen mit. Warum nicht? Zu Bewegung sag ich niemals nein, man sitzt ja sonst die meiste zeit. Jedenfalls dachte ich, wir würden etwas umher laufen.
C. sah mich bedrückt an. "Aurora wir wollen mit dir reden. Wir machen uns etwas Sorgen"
Damit hatte ich nicht gerechnet. "Du weißt, wenn bei dir Zuhause irgendetwas ist, dann kannst du immer zu mir kommen. Wirklich, das ist kein Problem." "Du bist nur so dünn geworden", meinte R. "Deshalb warst du auch bei Frau H. nicht war?"
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich dachte immer, ich sei so unsichtbar. Ich habe auch nie etwas wirklich etwas dagegen gemacht, wollte nie jemanden zur Last fallen oder gar Sorgen bereiten und immer dachte ich, ich sei unsichtbar.
Ich versuchte immer mich nützlich zu machen, sagte immer Ja, dann wusste ich, ich wurde gebraucht. Habe stets geholfen wo es ging, aber immer im Hintergrund. Nur selten, sehr selten kam etwas zurück, aber das fand' ich nicht so schlimm und immerhin dachte ich, ich sei unsichtbar.
Warum dachte ich, ich sei unsichtbar?
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, meinte es sei schon besser geworden, war total überrümpelt.
Warum dachte ich, ich sei unsichtbar?
R. drückte mich ganz fest. "Wir sind immer für dich da, ja?"
Nein, ich bin nicht unsichtbar.
Ich bin nicht unsichtbar.
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Ich ließ den Tag ruhig ausklingen, noch immer müde, noch immer kraftlos, aber noch nicht verloren.

4 Kommentare:

  1. find ich großartig, was die gemacht haben! ganz, ganz toll. das nenne ich courage, solidarität und freundschaft. echt, wow! :) denn ja, man sieht einem untergewicht an, nur 99% sagen nichts und schweigen - was natürlich ne gut is für den betroffenen, weil er eben im gefühl bleibt, alles normal soweit..

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  2. Du bist ganz sicher nicht unsichtbar, Aurora. Die Leute reagieren auf so etwas aber meistens so: Sie sind unsicher, wissen nicht, was sie machen sollen, und sagen deswegen gar nichts. Aber es fällt schon auf, vor allem, wenn man so rasend schnell an Gewicht verliert.

    Also falls du irgendwie eine Frage hast, was zum Beispiel die Recovery angeht von der Bulimie, oder vielleicht auch, was bei einem Klinikaufenthalt auf einem zukommt, kannst du ruhig zu mir kommen. Ich stecke jetzt zwar wieder richtig drin, aber ich bin da schon einmal halbwegs rausgekommen in der zweiten Klinik, und dieses Gefühl ist einfach so befreiend, weil man das Gefühl hat, man könnte alles machen und sein Leben endlich leben!
    Nochmal: Du bist nicht unsichtbar.
    Und du bist es wert, dass man sich um dich kümmert.

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  3. Mir geht es schon viel besser, es war nur der Frust meine Periode, die mich immer sehr stark plagt. Aber im Gegensatz zu anderen Dingen ist das ja nicht schlimm.

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  4. Wahnsinn, ich bin gerade so überwältigt und fasziniert von deinem Blog und deinen Einträgen, denn du berührst einen und lässt einen, der im selben Boot schwimmt wie du so sehr in den Glauben das man nicht alleine ist.
    Dein Blog gefällt mir ausgesprochen gut, deine Ausdrucksweise, deine Art deine Gedanken wieder zu geben und ich habe den Button gedrückt und hoffe es ist in Ordnung, wenn ich dich auf deinem Weg begleite.
    Ich muss nur schauen das ich mich etwas einlese um die Personen hinter den Abkürzungen deuten zu können und dir eine Antwort erteilen zu können.
    Ich danke dir für diese Bereicherung hier!

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